So gelingt der Einstieg ins Smart Grid

So gelingt der Einstieg ins Smart Grid

Die Anforderungen an unsere Netze werden immer komplexer. Hohe Lasten durch E-Mobilitität und eine volatile dezentrale Erzeugung aus erneuerbaren Quellen sind die größten, aber nicht die einzigen technischen Herausforderungen für Energieversorger und Verteilnetzbetreiber. Hinzu kommen steigende Ansprüche an die Stromqualität, an variable Tarife, neue Produkte usw., usw. – das klingt nach „Smart World“, und das klingt aufwändig und teuer. Da ist es gut, dass sich vieles, was hinter dem Stichwort Smart Grid verbirgt, bereits heute realisieren lässt – und das verhältnismäßig einfach und zu wirtschaftlichen Konditionen.

 

Einfach machen, zu „smart“ ist schnell auch wieder doof. Denn: Eine intelligente Netzführung ist seit jeher Aufgabe der Netzbetreiber. So gesehen ist das Smart Grid nichts anderes als die Fortführung der Fernwirktechnik mit anderen Mitteln. Die Basis bildet ein integriertes Energiemanagement, das Verbrauch und Erzeugung, Speicherung und Kapazitäten in Balance hält. Wie stark das automatisiert werden kann oder soll, lässt sich pauschal nicht sagen, zu unterschiedlich sind die individuellen Gegebenheiten vor Ort und die Kompetenzen und Ressourcen in den Unternehmen.

 

Die Synapsen des Smart Grids

Voraussetzung aber sind in jedem Fall eine ausreichende Transparenz und Visibilität der Vorgänge im Netz. Die Daten dafür liefern intelligente Ortsnetzstationen. Diese Synapsen des Smart Grids melden Betriebszustände oder Anomalien und ermöglichen dadurch unter anderem die Überwachung der Energiequalität und einen effizienten Netzbetrieb. Die Fernwirktechnik wiederum ermöglicht zentral gesteuerte Eingriffe für das Lastmanagement. In der digitalen Ortsnetzstation fließt beides zusammen, sofern eine stabile, bidirektionale Kommunikation zur Leitstelle gegeben ist. Die serielle Übertragung kann dafür nicht mehr genutzt werden, daher muss auf das Ethernetprotokoll umgestellt werden bzw. eine Datenanbindung erst noch geschaffen werden, zum Beispiel über Kupfer, LTE/ LTE450 oder LoRaWAN – je nach Netzabdeckung. Mit dem richtigen Setup lassen sich mit der Fernsteuerung und Überwachung der Energieversorgung (z.B. Energie, Leistungen, Spannung) und Alarmierungen wesentliche Funktionalitäten des Smart Grids abbilden.

 

 

Fernwirktechnik reloaded

Für die Schaltfunktionen kommen in den Stationen SPS zum Einsatz. Diese sind in der Regel für die tatsächlichen Anwendungen überdimensioniert und mit hohem lokalen Aufwand für Inbetriebnahme, Wartung und Updates der einzelnen Steuerungen verbunden. Mit einer virtuellen SPS sieht die Sache jedoch anders aus. Unser Partner logiccloud hat eine virtuelle, container-basierte Cloud-SPS entwickelt, die direkt auf den Digicomm Routern ohne weitere Hardware zum Einsatz kommt. Sie ermöglicht unter anderem zentrale, automatisierte Updates aller Stationen, und nutzenbasierte Abrechnungsmodelle – Fernwirktechnik as a Service, was den Einstieg in das Smart Grid wirtschaftlicher und flexibler macht.

 

Die Beispiele zeigen: Die Idee eines Smart Grids lässt sich schon heute in die Tat umsetzen, wenn man bestehende Technologien und neue Möglichkeiten sinnvoll kombiniert. Dabei helfen wir Ihnen gerne.